Sonntag, 25. Oktober 2009

Viele Abschiede

gab es im letzten monat zu verzeichnen. Zum 1. oktober (wan-tii 1 duean Tula-kom) wurde mein gastvater befoerdert, was ihm aber eine position in der leitung der elektrizitaetsverwaltung im changwat (=in der provinz) Nan einbrachte, wo Vanessa taetig ist und was aber auch bei zuegigem fahrstil 5 autostunden im norden liegt. Seine kollegen hier wollten ihn gar nicht gehen lassen (er ist wohl sehr beliebt, was mich gar nicht wundert) und so gab es eine party nach der anderen, darunter eine auf unserem grundstueck, vor dem haus mit geschaetzten 50 gaesten, bestellten platten (ganz besonders scharf), ein paar auszer haus, und die offizielle vom arbeitgeber in DEM Chakungrao Riverview Hotel, dem achtgeschossigen ersten haus am platze. Der als einziger voellig overdresste (photos spaeter) Poom (zur erinnerung: mein gastbruder) und ich waren recht froh dass wir uns gegenseitig hatten sonst waere es womoeglich eine etwas langweilige veranstaltung gewesen; obwohl, es gab sehr professionell wirkende, sehr ruehrende, hart an der kante zum pathetischen stehende, biographie-videos ueber die verabschiedeten mitarbeiter, mit jugendphotos und so, auszerdem natuerlich thai-tanz und verkleidete kollegen.

Mit ende des semesters endete auch das referendariat der drei lehrerstudentinnen aus dem norden, denen jetzt ihr letztes semester an der Naresuan-uni in Phitsanulok bevorsteht. Die wurden waehrend der letzten schultage von ihren schueler/innen mit ueberlebensgroszen kuscheltieren ueberhaeuft (besonders Por, die juengste unter den dreien) und haben sich dann bei einem mittagessen in einem luftigen freisitz, nachdem jede englischlehrerin und jeder englischlehrer ihnen eine grusz- und gluechwunschbotschaft gehalten hatte, traenenerstickt verabschiedet. Li Wen Wen aus china hat sich auch eingereiht, wie die argentinierin Maica hatte sie nur ein 6-monatsprogramm mit AFS. Aber: zum glueck war adjan somdate=kru ai da und hat uns zu ausgelassenem spielen, singen und tanzen angestiftet.

Meine beiden "un-Thai"en, gelegentlich sogar "anti-Thai"en genossen und brueder Jan und Ivan haben sich nach langem kampf entschieden, die stadt zu verlassen. Beide teilten wohl das gefuehl, sich durch anfaengliche fehler unbeliebt gemacht zu haben und langweilten sich in der kleinstadt Kamphaeng. Bei Jan kam ein ausgepraegtes und fuer mich erschreckendes problem mit der gastfamilie hinzu, das jetzt immer noch durch anschuldigungsnoten an afs nachspielt. Ich habe mich glaub ich, recht oft fuer sie eingesetzt bzw. wurde auch als "besser integrierter" auslaender als vermittler herangezogen wenn manche Thai-lehrer sie schon vorverurteilt hatten.
Jan wurde eines morgens (sein fahrrad und sein telefon waren noch bei mir zu hause) um sieben aus dem bett geholt und in einen bus nach Khon Kaen gesetzt, wo er jetzt aber, was man so hoert, sehr gluecklich ist - auch ohne 20 wohnzimmer, klavier und swimming pool.

Zuvor wurden auch noch 7 lehrer und der rektor berentet (hier schon mit 60) - auch hierzu gab es eine aufwaendige zeremonie, in der ich kostuemiert eine lampe tragen durfte.

Jetzt heiszt es also neue kontakte knuepfen um die weggaenge auszugleichen - mal sehen ob das wieder so einfach wird, wie am anfang meines aufenthalts.

Bereits bevor die ferien fuer lehrer offiziell begannen, stand ein ausflug zu den beruehmten wasserfaellen (Nam tok) von Khlong Lan auf dem programm. Meine chefin adjan (=Prof.) Ni-on hatte kleinbusse fuer unsere abteilung gechartert, hauptsaechlich weil die drei studentinnen vor lauter arbeit an der schule nie die naturschoenheiten unserer provinz zu gesicht bekommen hatten. Die mussten dann sogleich alle anderen wochenendplaene stornieren.
Der wasserfall war denn auch beeindruckend. Eve aus Belgien und ich haben uns am weitesten ueber die glitschigen steine den wasserfall hinaufgewagt - und trieften anschlieszend beim picknick von spruehwasser. Ein ganz neuer tempel, idyllisch in den bergen gelegen, und die heisze quelle rundeten den trip ab.

Erster ausflug der ferien ging am 1. oktober zum ersten arbeitstag meines gastvaters nach Nan. Sehr kurzfristig habe ich Vanessa darauf aufmerksam gemacht, aber ein treffen hat trotzdem geklappt. Die elektrizitaetsverwaltung von nan ist nicht ganz so schmuck wie die von kamphaeng, aber dafuer sitzt mein gastvater jetzt in der fuehrungsetage (er hatte glaub ich auch nicht wirklich die wahl; ein thailand ist, wie schon dargestellt, der wunsch des vorgesetzten befehl!) Die ueberfuehrung von alter (viele haben ihn begleitet) an neue kollegenschaft wurde durch ein abendessen mit karaoke besiegelt (mein gastvater kann sehr schoen singen, ich habe als Farang-klassiker As Tears Go By, Blowin' In The Wind und Auld Lang Syne zum besten gegeben). Ich habe Nan als kleines Rio de Janeiro abgespeichert, weil ueber der stadt ein berg steht/liegt/sitzt, auf dem wiederum ein stehender Buddha ueber die stadt wacht, was mich an zuckerhut und Christus Erloeser denken liesz (die stadt unten natuerlich etwas kleiner, und weit und breit kein atlantik)

Dann kamen Roman und Roman, darueber hat unser blonder freund ja schon ausfuehrlich bericht erstattet. Nach seinem abschied im Nachtzug aus Chiang Mai, habe ich mit einem noch etwas angknacksten Roman Herold aus Suedschwaben noch einen Tag in Mae Sot, der grenzstadt zu Birma verbracht, bei einem geflohenen birmesischen Revolutionaer gegessen und ein bisschen birmesisch gelernt (Kya Zue-Danke). Mal wieder konnten uns nur Chinesen den weg zurueck weisen, da die restpopulation scheinbar nur aus birmesischen tageloehnern besteht, die noch weniger Thai koennen als wir, und sich sehr wenig auskennen, wie man zum beispiel in die naechstgelegene provinzhauptstadt kommt.

Und kaum hatte ich Roman am nordost-busterminal Morchit verabschiedet, konnte ich auch schon meinen echten Papa am Suwannaphum-flughafen in die arme schlieszen. Der kam von der arbeit in vietnam und machte vier tage halt um mich zu besuchen. Im ersten (aber nicht besten: sehr lauten und zugigen) 3.-Klasse-Bummelzug flohen wir gemeinsam die 15-Mio. metropole und suchten in einem kleinen paradies in Ayutthaya zuflucht. Die alte koenigsstadt ist von viel gruen und beeindruckenden ruinen durchzogen und rundum von fluessen und khlongs (=kanaelen) umgeben. Wir haben die zeit dort sehr genossen.

Und jetzt bin ich zurueck und muss mich von meinen reisen erstmal erholen. Da faellt mir auf: offiziell faengt morgen die schule irgendwie wieder an - ich muss noch in erfahrung bringen, was das konkret fuer mich bedeutet.

Ich empfehle den beitrag ueber mehrere tage zu lesen, ich hab mir naemlich muehe gegeben...

Dienstag, 20. Oktober 2009

Nordthailand

Morgens halb 5 in Sukhothai mit dem Bus angekommen verbrachte ich an gleicher stelle ersteinmal 2 stunden mit warten, ehe ich dann mit einem Pick-Up Sammeltaxi ins 80 km entfernte Kamphaeng Phet fahren konnte. Diese doch recht kurze strecke sollte allerdings noch einmal knappe 2 stunden in kauf nehmen.
Also ihr merkt schon wenn man in thailand größere strecken von überwinden will sollte man viel geduld und zeit mitbringen. Auch wenn die verkehrsmittel nicht gerade unkomfortabel sind, daueren die wege meist aufgrund der straßenverhältnisse doch oft länger als man denkt.
Als ich dann endlich bei Johannes zu hause ankam fuhren wir nach kurzer vorstellung bei der familie auch gleich mit dem fahrrad durch die stadt. Kamphaeng ist doch irgendwie weitläufiger muss ich sagen, was wohl vor allem am fluss (einer der beiden Zuflüsse für den in Bangkok mündenden Chao Praya River) liegt, der die stadt teielt und nur über eine brücke zu überqueren ist. Nach einer kleinen stadtrundfahrt, kurzer besichtigung der schule und einem frühstück besuchten wir anschließend einen der deutschen austauschschüler. Das haus glich eher einer am mittelmeer gelegenen villa. Absolut europäisch eingerichtet, kein hauch von thai, dafür umso mehr luxus. Zig sofas, riesige räume, massagesessel, satelitenfernsehen, einzig ein ofen in der küche hätte noch gefehlt (den gibt es in thailand wohl aber wenn überhaut dann nur in wenigen restaurants, warum auch immer. Ist vielleicht schon alles heiß genug hier…). Achja ein pool durfte natürlich auch nicht fehlen, in dem holten wir uns auch gleich mal eine erfrischende abkühlung, bevor wir weiter mit den rädern zum bereits von Johannes erwähnten deutschen Pizzabäcker in der stadt fuhren (verkauft auch importiertes Krombacher, was zu diesem zeitpunkt allerdings schon alle war).



Als am späten abend dann auch der "dunkle" roman eintraf konnte die reise also am nächsten tag weiter richtung sukhothai gehen, wo wir die alten tempelruinen der früheren Hauptstadt besichtigten.





Die Anlage ist recht groß und besitzt mehrere verschiedene Stile, so sahen manche Tempel typisch Thai aus und andere erinnerten eher an den Khmer Stil des berühmten Angkor Wat:
Auch hier waren wir auf fahrrädern unterwegs, die man vor ort an zahlreichen ständen billig mieten konnte. Nachdem wir uns den Nachmittag bei strahlender sonne und heißem wetter genügend umgesehen und genug hatten fuhren wir wieder zurück nach Kamphaeng um dort station zu machen.


Familie beim beten (oben)
Klong mit Springbrunnen um die Altstadt Chiang Mais (unten)
Denn am nächsten tag zog es uns gen Norden in die zweitgrößte Stadt Thailands – Chiang Mai. Angekommen kurz vor einbruch der dunkelheit nahmen wir uns den abend jediglich zeit um fein italienisch zu essen und ausgiebig in der stadt und dem großen Nachtbazar herumzulaufen.



Teile der alten Stadtmauer die früher vor Birma Schutz gab


Da es in Chiang Mai einen von wenigen und dazu noch großen Zoos in Thailand gibt, beschlossen wir diesen tags darauf zu besuchen.



Der zoo liegt an einem Berg und ist wirklich sehr schön. Man musste teilweise richtig lange wege zurück legen um von einer Station zur nächsten zu gelangen. Da alles so weitläufig war, fuhren auch regelmäßig Tramcars auf die man quasi aufspringen konnte um schneller voranzukommen.











vorm Aquarium (für welches man nochmal Extraeintritt zahlen musste)

Pandas!! ^^







Hier ein abenteuerlicher Randweg, gleichzeitig eine Abkürzung zur straße

Weil es roman (nicht ich) an diesem tag nicht besonders gut ging beendeten wir den zoobesuch nachdem wir noch die faulen koalas gesehen hatten und fuhren direkt mit solch einem shuttlebus zum ausgang und von dort aus zurück in die stadt.
Nach unserem Chiang Mai ausflug fuhr ich mit dem zug (eine ewig lange fahrt, aber immerhin mit liegeplatz zum schlafen wenn man konnte) nach bangkok um dort noch ein paar tage zu verbringen, bevor es wieder zurück in die "Heimat" nach Mukdahan und diese woche auch wieder in die schule ging ;)

Ausblick vom Berg auf das Aquarium und die Stadt dahinter

Dienstag, 6. Oktober 2009

Koh Chang

Roman’s Eintrag:
(btw der letzte auch, wer’s am "ps HSV" nicht erkennen konnte…)

Die ersten anderthalb Wochen ferien sind rum und wurden auch gleich sehr sinnvoll genutzt. Wie bereits angekündigt bin ich zusammen mit florian, einem anderen TA der in yasothon ist, nach koh chang gefahren, welche die zweitgrößte insel thailands und auch ein beliebtes urlaubsziel für einheimische ist.
Nach einer wahnsinnig langen anfahrt (mit dem bus von mukdahan nach rayong: 14 stunden und danach noch mal 3 h nach Trat) kamen wir am pier an, wo uns die hornalte und ultralangsame fähre (nochmal eine stunde) zur insel erwartete. Endlich auf der insel gönnten wir uns erstmal was zu essen bevor es abenteuerlich mit dem sammeltaxi zum white sand beach ging.

Abenteuerlich deshalb, weil flo nach aufnahme von zwei älteren damen, trotz des schon randvoll gefüllten pick up, auf der hinteren abstellladefläche stehen musste. Da die insel sehr hügelig ist und es auf diesem kurzen stück wie bei einer achterbahn rauf und runter ging, wirklich kein zuckerschlecken für ihn, zumal auf dem dach auch noch gepäckstücke verstaut waren, die bei steilen anstiegen ja hätten auf seinen kopf plautzen und mit ihm den berg runterrollen können. Naja wie auch immer, es ist zum glück, vielleicht bis auf einen krampf im arm vom festhalten, nichts passiert.

Am strand angekommen, begingen wir uns auf die suche nach einer absteige. Nach ein paar minuten am strand kamen wir auch zu ein par Bungalows, die nicht auf jeder karte eingezeichnet waren und uns noch am pier empfohlen worden. Unseres kam umgerechnet 12 € pro nacht, mit aircon und warmer dusche, keine 10 meter vom strand entfernt. Bei pen’s bungalows (so hieß das "resort") hätte man auch für 4 € nächtigen können, eben ohne aircon und nicht ganz so stabil.


Unser Zimmer

Die ersten Tage haben wir außer vom strand eher wenig von der insel gesehen.
Von diesen billigen unterkünften waren zu dieser zeit allerdings noch nicht alle geöffnet, da noch nebensaison ist/ war. Nach zwei tagen auf der insel in denen man sich fast wie allein vorkam, sollte sich das aber blitzartig ändern, denn mit dem ersten oktober kamen auch sichtlich immer mehr touristen an.






cooles Fussballfeld

Am vorletzten tag hat es fast pausenlos geregnet, sodass sich unsere inselerkundung dann auf den letzten tag beschränken musste. Nach reichlichem Mittagessen mit farang-food (pizza und nudeln) besuchten wir einen der vielen wasserfälle der insel.


Der weg zum wasserfall verlief ca 600m durch den wald entlang des flusses, wo man auch immer wieder auf und ab auf felsen, steinen wasser, schlamm und trampelfaden ging.



Es sollte sich auf jeden fall lohnen, denn am ziel angekommen fing auch sofort die sonne an zu scheinen.


Nach dem Wasserfall begingen wir noch einen aussichtspunkt mit einem wahnsinnig wundervollen blick auf unseren strand.

Dieses Wochenende werde ich nach Kampheng Phet fahren und zusammen mit Johannes und dem "dunklen" Roman (ein weiterer Freiwilliger in Buriram) ein wenig den Norden Thailands besichtigen.