Mittwoch, 11. November 2009

Zweite Halbzeit

Eines Abends fragte mich mein gastvater ob ich ihn zum chinesischen Tempel am Mekong begleiten wolle. Es war der abschließende tag des sogenannten „Ja Festival". Dieses verlief neun tage lang, in denen die leute (zum größten teil mit chinesischem hintergrund) keine tierischen produkte zu sich nehmen durften, sprich also kein wirklich leckeres essen... das galt aber zum glück nicht für meine brüder und mich, wir aßen weiterhin wie üblich. Am fluss bekam jeder eine kleine schale mit einem stück stamm Bananenpalme auf das räucherstäbchen, blumen und eine kerze gesteckt waren. Außerdem war noch etwas wasser und ein paar kleinere geldstücke in der verzierten schale. Die wurde nach gemeinsamen gebet (auf chinesisch – mein gastvater und ich verstanden natürlich nichts) in den mekong gelassen. Gleichzeitig gab es auch ein kleines feuerwerk am ufer. Danach ging es zum tempel noch einmal gemeinsam beten und anschließend ein kleines Dessert essen (so sah es zu mindest aus und hat es geschmeckt). Zm schluss holte sich noch jeder einzelne bei einem mönch seinen segen ab, worauf wir allerdings verzichteten, da wir sowieso ganz hinten saßen und mein gastvater das auch nicht für nötig hielt.



mein Gastvater


Ja Festival


im Hintergrund der Mekong

Am Samstag, dem 31. Oktober, hatte meine Schule Geburtstag und wurde 22 Jahre alt. Am späten Nachmittag trafen sich alle möglichen Leute aus Mukdahan, wenn vorhanden dann in der Regierungsuniform, am Wahrzeichen der Stadt - dem Turm (ist im übrigen auch auf dem Vereinslogo vom Mukdahan FC drauf). Das ergab eine doch sehr ansehnliche Menschtraube vor dem Mukdahan Tower (Keaw Mukda – heißt übersetzt Glas), der natürlich schön geschmückt wurde. Noch dazu waren große Gemälde von König und Königin aufgetsellt und das Fernsehen war auch präsent. Es wurden kleine Thailandfähnchen an jeden verteilt, die zu lustiger Musik in kurzen abständen immer wieder geschwungen wurden. Ich hatte leider keine Kamera dabei, aber werde irgendwie versuchen an Fotos zu kommen. 18 Uhr kam es dann zum Höhepunkt: erst wurde die Nationalhymne gesungen (ja ich habe auch mitgesungen :D), danach je eine Lied für König und Königin. An das für die Königin konnte ich mich noch vom Muttertag erinnern. Nachdem das massensingen vorbei war, strömte der menschenschwarm davon und ich zum essen, ehe es zur schule und zur großen feier ging.
Auf dem Fußballfeld war eine große bühne mit zwei Leinwänden aufgebaut, davor standen über das halbe feld verteilt gedeckte tische. Ein Tisch kostete umgerechnet fast 50 euro: inklusive essen (6 gerichte), cola, wasser und eine flasche whiskey. Alle anwesenden trugen das gleiche polo-shirt in grün und weiß (die schulfarben) was anlässlich gefertigt wurde. Auf der bühne gab es ordentlich programm von karaoke (darf nicht fehlen!), über schultänzerinnen, etliche reden bis hin zu einem kleinen film über die schule. So genau hab ich die bühne allerdings auch nicht verfolgt, denn kurz nachdem ich am tisch vom englisch department platz genommen hatte, rief mich auch schon ein kollege vom fußball an, zu dessen tisch ich mich dann gesellt habe. Dort war natürlich um einiges mehr an stimmung los und anschließend sind wir auch noch gemeinsam in den pub gefahren... ;)
Am nächsten Morgen hieß es allerdings auch schon wieder früh aufstehen, denn in der schule kamen anlässlich eine menge mönche an. Es wurde natürlich wieder gemeinsam gebetet und anschließend Speisen und Getränke an die Mönche verteilt.
Am Montag nach der schulveranstaltung war Loy Kratong. Wie beim „Ja" (eigtl wie jay ausgesprochen) stand auch hier wieder der fluss im mittelpunkt. Und zwar wurden mit blumen etc. verzierte gesteck-berge (ähnlich wie zum wai kru – teachers day) in den mekong gelassen. Diesmal um die sünden wegschwimmen zu lassen und den Fluss um vergebung zu bitten oder so ähnlich, hab das nicht ganz verstanden. Auf jeden fall machte man einen wunsch bevor man es ins wasser ließ. An diesem tag war es jedoch leider sehr sehr windig (das stäbchen und kerzen anzünden gestaltete sich durchaus schwierig), sodass alle schwimmenden Kratongs (ich glaube so werden sie genannt) nur 5 meter weit kamen, ehe sie sich wieder am ufer zwischen den anderen verfingen. Jenes Ereignis wird wohl üblicherweise mit dem Freund oder der Freundin (bzw Ehepartner) begangen, worauf mich natürlich viele schüler davor und danach fragten, mit wem ich denn zum loy kratong gegangen bin. Natürlich war ich mit meinen gasteltern und der familie meiner advisorin dort.


v.l.n.r: Gastvater, Tochter der Advisorin (Dream), Gastmutter (mit Wintermütze ^^), Advisorin Ting und ihr Mann


die Loy Krathongs am Ufer

Zur windigen Jahreszeit: ein lehrer, der schon länger hier lebt meinte, das so der Winter losgeht. Die folgenden paar tage waren auch extrem von wind geprägt, der pausenlos über die stadt und die restliche region wehte. Mit dem verschwinden der sonne wurde es auch wirklich kalt (hätte nicht gedacht, das in thailand mal sagen zu müssen – abgesehen von den klimaanlagen). Nach einer woche ist das ganze jetzt allerdings auch schon wieder vorüber und die alltägliche hitze ist wieder zurückgekehrt.

Fußballstadion von Korat

Letztes wochenende bin ich gemeinsam mit Florian nach Korat (2-3h von Bangkok gelegen „das Tor zum Isaan“) gefahren. Bereits zwei wochen zuvor hatte ich ihn in yasothon besucht. In einem kleinen Thailand-Guide stießen wir auf einen National Park (Kao Yai) in der selbigen Provinz Korat, der als sehr sehenswert und mit tollen bilder beschrieben wird. Außerdem gibt es dort einen Freizeitpark mit zahlreichen angeboten. Eine davon stach sofort ins auge – Zorb. Ein gummiball in dem sich ein bis zwei personen einen berg herunterrollen lassen. Das wollten wir natürlich ausprobieren. Somit stand der plan und zwei wochen später saßen wir in dem ding! ^^








Im Kao Yai National Park selbst war die Landschaft sehr schön und die Luft sehr angenehm und frisch. Nach einem eher uninteressanten Wasserstrom, einem tollen Ausblick und jeder menge Paviane neben der Straße war dieser Ausflug dann auch schon wieder vorüber.




Der Wald im im Kao Yai